Beschreibung
Er liebte ausschweifende Gesellschaften. Faul und brillant, neurotisch, arrogant und schüchtern, goliardisch und urwüchsig: Er liebte es, unter Menschen zu sein, und zugleich brauchte er die Einsamkeit. Er war beinahe krankhaft an den Nebel seines Sees bei Lucca gebunden. Er liebte die Streifzüge, das Durchbrechen der Stille einer wilden Natur, die Gewehrschüsse, das Fluchen und die Verwünschungen seiner Leute – und doch träumte er davon, so bald wie möglich zu entkommen, nach Mailand zu gehen, wo ihn Karriere, Ruhm und Ehre, Reichtum und schöne Frauen erwarteten. Frauen und Zigarren – eine Konstante in seinem Leben.
Sensibel und zynisch, extrovertiert und gequält (plötzliche und lärmende Freude, oft derb, gefolgt von Melancholie und Unruhe, Schwermut), ein fantasievoller, aber unbeständiger Arbeiter, fähig zu lieben und zu leiden mit schamloser Leidenschaft, fast immer außerhalb der Regeln – wie seine weiblichen Figuren –, aber ebenso schamlos ein Lügner, Aufschneider und Untreuer.
Das war Giacomo Puccini.